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Angebote zum Lesen und Vorlesen

Von der Suche nach neuen Wegen der Leseförderung im Gefolge der PISA-Debatte haben auch die Vorleseaktivitäten profitiert. Galt das Vorlesen schon traditionell als guter Einstieg in die Welt der Bücher, so machte es seinerzeit eine zusätzlich rasante Karriere. Vorlese-Events aller Art schossen wie Pilze aus dem Boden, vielerorts entstanden regelmäßige ‚Lesewochen‘, nach amerikanischen Vorbild ‚lasen‘ ganze Städte, und zwar an möglichst extravaganten Orten. Politiker, Schauspieler und prominente Sportler wurden zu Vorlesern (es sind alle Geschlechter gemeint) und Lesepaten, bundesweite Kampagnen wie ‚Deutschland liest vor‘ entwickelten erhebliche mediale Durchschlagkraft.

Der ganz große Hype ist inzwischen vorbei, um die spektakulären Hochglanz-Kampagnen ist es ruhiger geworden. Wirklich nachhaltige Projekte und Vorleseaktivitäten haben aber überlebt, konnten evaluiert, weiterentwickelt und an aktuelle pädagogische und gesellschaftliche Erfordernisse angepasst werden.
Vor diesem Hintergrund haben wir Planungskategorien entwickelt, die uns für schulische Lese- und Vorleseaktivitäten sinnvoll erschienen („Vom Event zum Leseprojekt – Vorleseaktivitäten in der Schule richtig planen“). In adaptierter Form haben sie auch in unsere Angebote für die außerschuliche Arbeit mit jugendlichen ‚Lesescouts‘ und ehrenamtlichen erwachsene ‚Lesepaten‘ Eingang gefunden.

Unsere Workshops für Lesepaten sind in Kooperation mit großen Bildungsträgern wie der ‚Stiftung Lesen‘ oder ‚Mentor – Die Leselernhelfer‘, aber auch in der Zusammenarbeit auch kleineren kommunalen Einrichtungen wie Familienbildungsstätten entstanden und in vielfältiger Praxis erprobt. Sie berücksichtigen sowohl motivationale Aspekte als auch Elemente des Kompetenzerwerbs. Grundsätzlich sehen wir die Lesemotivation, das heißt das Interesse an Geschichten, die Freude beim Zuhören, und den Aufbau von eigenständigen Lesestrategien in einem engen Zusammenhang. Je nach Ausgangslage, ‚Publikum‘ und konkretem Setting lassen sich unsere Angebote unterschiedlich konturieren und individuell anpassen.

„Erzähl mir deine Geschichte!“ hieß das erfolgreiche Projekt des Stiftung Lesen und des Hessischen Kultusministeriums, mit dem seit 2011 der Dialog zwischen den Generationen gefördert und Brücken zwischen Jung und Alt geschlagen werden sollten. Davon ausgehend haben wir an mehr als 20 Schulen in ganz Hessen zahlreiche ein Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 – 9 für das Vorlesen in Senioreneinrichtungen qualifiziert. Die Rückmeldungen zu diesem Projekt waren außerordentlich positiv, sowohl von den beteiligten Lesescouts als auch von Seiten der Senioreneinrichtungen. Leider wurde diese Erfolgsgeschichte durch Corona jäh beendet. Die bewährten Workshops für Lesescouts haben wir aber weiter im Programm und hoffen, dass direkte Begegnungen im Sinne des ‚intergenerativen Dialogs‘ bald wieder möglich werden.

Zusätzlich haben wir während der Zeit des Lockdowns und der Kontaktbeschränkungen jedoch auch neue digitale Formate entwickelt, wie zum Beispiel die Erstellung eines Podcasts, sowie kleine Workshops, in denen wir die Vorlesetechnik oder den gut betonten Gedichtvortrag trainiert haben. Diese Vermittlung von Grundkompetenzen, die sinnentnehmende Lesestrategien mit einschließt, ist auch für Förderangebote im Rahmen des ‚Corona-Aufholprogramms‘ geeignet.

Unsere Angebote zum Lesen und Vorlesen